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Homöopathie

Was ist Homöopathie?

Der Mensch ist ein Individuum, denn Leben ist unteilbar. Er ist ein Einzelwesen mit einer einzigartigen, einmaligen psychischen und somatischen Struktur, wodurch er sich unwiederholbar von den anderen Individuen unterscheidet. Jeder Mensch kann also nur seine Krankheit haben. Eine menschengerechte Medizin muss diese Tatsache ernst nehmen.

 

Die Homöopathie behandelt nicht Krankheiten, sondern kranke Menschen. Aus diesem Grund kann Homöopathie auch als eine ganzheitliche und individuelle Methode bezeichnet werden. Ist der Mensch gesund, so befindet sich er sich im Gleichgewicht. Dieses Gleichgewicht besteht zwischen Körper, Seele, Geist und Umwelt. Krankheit ist die Folge einer äußeren oder inneren Störung dieses Gleichgewichtes 

 

In der Homöopathie gehen wir davon aus, dass man die erste Ursache der Krankheit nicht finden kann, da sie im dynamischen, also nicht materiellen Bereich liegt und damit nicht wissenschaftlich erfassbar ist. Das, was wir an krankhaften Veränderungen sehen, sind lediglich Symptome, in denen der Mensch seine Krankheit zum Ausdruck bringt. Zu dem Zeitpunkt, an dem die Symptome auftreten, ist die Ursache der Krankheit schon nicht mehr zu eruieren. Letztendlich benennen wir also nicht die ursächliche Krankheit, sondern nur ihre Symptome, wenn wir einer Krankheit einen Namen geben. 

 

Der Homöopath muss also nicht nur die ersichtlichen, messbaren, erfassbaren Symptome behandeln, sondern den gesamten Menschen in seiner Individualität, um erfolgreich zu sein. Wir kommen mit einer bestimmten Konstitution / Verfassung auf die Welt, die uns im Laufe des Lebens erhalten bleibt. 

 

Konstitution ist die Reaktionsbereitschaft des Individuums, die auf Vererbung beruht und seine Leistungs- und Anpassungsfähigkeit bedingt. Wir gehen in der Homöopathie davon aus, dass nicht jeder Mensch jede Krankheit bekommen kann und wird, bzw. dass manche Menschen eben prädestiniert sind für bestimmte Krankheiten.

 

Geschichte der Homöopathie

Die Homöopathie wurde begründet von Dr. Christian Friedrich Samuel Hahnemann. Durch die Entwicklung seiner Heilkunst, der Homöopathie, fand er eine Möglichkeit nach dem Grundsatz: „Wähle, um sanft, schnell, gewiss und dauerhaft zu heilen, in jedem Krankheitsfalle, eine Arznei, welche ein ähnliches Leiden für sich erregen kann, als sie heilen soll." 

 

Die Simile-Regel besagt, dass Ähnliches durch Ähnliches geheilt werden kann. 

 

Hahnemann war auch der Wortschöpfer von Homöopathie. Er leitete die Bezeichnung Homöopathie aus dem griechischen ab
Homoios = ähnlich und pathos = Leiden 

Wörtlich also „ähnliches Leiden".

Homöopathische Arzneimittel

Die Homöopathie ist natumah - weil die Arzneimittel aus natürlichen Ausgangprodukten und der Umwelt des Menschen stammen.

 

Homöopathische Arzneimittel - es gibt etwa 5500 - werden aus pflanzlichen, tierischen oder mineralischen Rohstoffen sowie aus physiologischen und pathologischen Absonderungen sowie Umweltschadstoffen hergestellt und zumeist mit lateinischen Namen bezeichnet.

 

Die Arzneien stammen somit aus der gleichen Schöpfung und Umwelt wie wir Menschen selbst. Man muss sie suchen, finden, sammeln und aufbereiten und nicht erfinden, erzeugen und synthetisieren. Entscheidend für eine erfolgreiche Therapie ist natürlich die Kenntnis der Arzneidaten, des Arzneimittelbildes, um die Ähnlichkeitsregel anwenden zu können.  

Die Behandlung

In der Hand des erfahrenen Therapeuten erweist sich die Homöopathie Hahnemanns seit mehr als 200 Jahren als kraftvolle Heilmethode, die in der Lage ist, den aus seinem gesunden Lot geratenen Menschen durch individuell ausgewählte und genau definierte Arzneien wieder auf den Weg zur Gesundheit zu führen. Die Auswahl des Mittels sollte nach den klaren Regeln der klassischen Homöopathie erfolgen und frei sein von „übersinnlichen Ergrübelungen" so schon Hahnemann selbst.

 

Die Methode ist keine schamanische, placebo-gestützte Heilslehre, sondern eine rationale Heilkunst, die neben einwandfrei hergestellten Arzneien den aufgeschlossenen und mündigen Patienten ebenso voraussetzt wie den gut ausgebildeten, klar analysierenden und kritisch beobachteten homöopathischen Arzt oder Ärztin. Eine sorgfältige homöopathische Diagnose erfordert eine gründliche und zeitaufwendige Erfassung der Vorgeschichte der Krankheit (Anamnese), die als Grundlage zur Mittelwahl dient.

 

Damit die Homöopathie wirken kann, muss die Lebenskraft - übersetzt vielleicht die Reaktionsfähigkeit - noch intakt sein. Ist diese Lebenskraft oder auch die Energie des Menschen durch schwere oder chronische, lang andauernde Krankheit bereits erschöpft oder stark geschwächt, so wird sie nur noch schwach oder gar nicht mehr auf den Reiz des homöopathischen Mittels reagieren können. Auch wenn bereits Organe oder Gewebe zerstört sind, kann keine adäquate Reaktion mehr erfolgen. Hier ist auch homöopathisch keine Heilung mehr möglich.

 

Folglich sind eine intakte Lebenskraft und intakte Organe und Gewebe die Voraussetzung für eine heilsame homöopathische Wirkung - andernfalls kann möglicherweise nur noch palliativ behandelt werden.

Die individuelle Mittelwahl

Keine Krankheit gleicht einer anderen, deshalb wird in jedem Krankheitsfall das geeignete homöopathische Arzneimittel individuell für den Patienten gewählt. Ausschlaggebend sind die spezifischen Symptome und die Persönlichkeitsmerkmale des Erkrankten, die in der Erstanamnese erhoben werden. In der Regel wird nur ein homöopathisches Einzelmittel zu einer Zeit genommen. 

 

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